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Mathe anders machen

Fünf weitere Schulen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe nehmen derzeit am Projekt DigiMath4Edu teil. Die Universität Siegen begleitet und erforscht dabei die digitalen Möglichkeiten für den Mathematikunterricht.

Tablet und Tafelbild? Lego-Roboter und Würfel? 3-D Stift und Zirkelkasten? Geht das im Mathematikunterricht und das auch schon in den ersten Klassen? Es geht. Zum Beispiel in der Marienschule Helden (Kreis Olpe). Seit Februar nimmt die Grundschule am Projekt DigiMath4Edu teil, einem innovativen Projekt der Fachgruppe für Mathematikdidaktik an der Universität Siegen. Ziel ist es, die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien beispielhaft an Schulen in Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Olpe aufzubauen und weiterzuentwickeln. Insgesamt 15 Schulen machen mit. Im zweiten Durchgang sind neben der Marienschule, die Pestalozzi Förderschule Siegen, die Ganztagshauptschule Achenbach, das Städtische Gymnasium Olpe und das Gymnasium Maria Königin Lennestadt mit dabei.

Die teilnehmenden Schulen im zweiten Durchgang und ihre Projekte wurden bei einem Sommerfest von DigiMath4Edu im Hörsaalzentrum am Campus Unteres Schloss vorgestellt und erhielten eine Auszeichnung. Alle Schulen haben ihre Klassenzimmer geöffnet: für neue Technik wie 3D-Drucker, Tablets oder Virtual-Reality-Brillen (VR), für neue Unterrichtsansätze, aber auch für Assistentinnen und Assistenten von der Universität: Lehramtsstudierende, die speziell für diese Aufgabe ausgebildet werden, begleiten die Projektarbeit vor Ort, unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer und sammeln gleichzeitig praktische Erfahrungen.

Es ist das Konkrete, das Erfahrbare, das Beispielhafte, das DigiMath4Edu für alle Beteiligten so außergewöhnlich macht. „Forschung, Lernen und Berufsorientierung gehen hier Hand in Hand“, sagte Prof. Dr. Ingo Witzke, Mathematikdidaktiker an der Universität Siegen und Projektleiter. Er lobt die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Neben der Universität und den Schulen gehören das Schul- und das Wissenschaftsministerium NRW, die Bezirksregierung Arnsberg, die politischen Unterstützerinnen und Unterstützer auf Landesebene, zahlreiche Unternehmen aus der Region sowie die Sparkassen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Arbeitgeberverbände dazu.

Dr. Frederic Dilling, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei DigiMath4Edu, beschrieb an ein konkretes Beispiel.  SchülerInnen im Mathe-Unterricht konstruieren ein Verbindungsrohr, das ein Unternehmen im Produktionsprozess einsetzen will. Sie zeichnen, berechnen und erstellen mit Hilfe eines 3-D-Druckers ein Modell und können sich anschließend in dem Unternehmen ansehen, wofür das Rohrstück in der Praxis benötigt wird. Das schlägt jede noch so lebensnah formulierte Textaufgabe.

„Wir erleben eine Arbeitswelt, wo jeder über digitalen Kompetenzen verfügen muss“, betonte Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher, Prorektorin für Bildung an der Universität Siegen. „Wir müssen uns deshalb überlegen, wie wir Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten, und wie wir es schaffen dabei alle mitzunehmen.“ Dazu brauche es Lehrerinnen und Lehrer, die das können. „DigiMath4Edu leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“

Bei DigiMath4Edu können viele „kleinen Einheiten“ gemeinsam erfolgreich Ideen entwickeln, meinte Dr. Stefan Werth von der Bezirksregierung Arnsberg. Auch die Behörde könne ihren Part dazu beitragen, indem sie unter anderem für Rechtssicherheit in dem Projekt sorge.

Der NRW-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter (CDU) aus dem Kreis Olpe begleitet das Projekt von Beginn an und nahm die Gelegenheit war, um die zukunftsweisenden Lernsettings von DigiMath4Edu zu loben.

Als LaudatorInnen für die ausgezeichneten Schulen waren neben Jochen Ritter, Peter Weber, Bürgermeister der Stadt Olpe, Angela Jung, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Siegen, sowie Georg Hippler in Vertretung für den Bürgermeister der Stadt Attendorn, vor Ort.

Am ersten Durchgang von DigiMath4Edu im vergangenen Jahr hatten das Rivius Gymnasium, Attendorn, die Sekundarschule Olpe/Drolshagen, die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen, die Jung-Stilling-Grundschule Siegen und das Gymnasium der Stadt Lennestadt teilgenommen. Mehr als 20 Unterrichtsentwürfe aus dem ersten Projektjahr sind bereits im Buch „DigiMath4Edu, Bd. 1“ zusammengefasst und werden zeitnah im Universitätsverlag Siegen (universi) veröffentlicht. Prof. Witzke freute sich, an die Vertreterinnen und Vertreter der Teilnehmer-Schulen vorab einige Exemplare verteilen zu können.

Einzelne Schulprojekt und Start-Ups wurden im Foyer des Hörsaalzentrums vorgestellt.

Das Projekt DigiMath4Edu hat eine Laufzeit von drei Jahren. Im Rahmen der Südwestfalen-Regionale 2025 hat „DigiMath4Edu“ bereits drei Sterne erhalten und wird gefördert.

Die Pestalozzi Förderschule Siegen ist eine der fünf Schulen, die sich derzeit am Projekt DigiMath4Edu beteiligen und eine Auszeichnung erhielten. 

Aktualisiert um 9:53 am 9. September 2022 von Thomas Reppel.