IHK-Preis 2024 für die beste Promotion 2023
Dr.-Ing. Nils Darwin Abele hat am 14. November 2024 den Studienpreis der Industrie- und Handelskammer Siegen für die beste Promotion im Jahr 2023 erhalten. Sein Dissertationsthema lautet „Entwicklung und Evaluierung eines wissensbasierten Cyber-Physischen Produktionssystems zur Unterstützung industrieller Rüstprozesse unter Berücksichtigung ergonomischer und nutzerzentrierter Aspekte“.
Dr. Abele, der bis März 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Arbeitswissenschaft / Ergonomie war und aktuell bei der Deutschen Bahn AG arbeitet, bietet weiterhin für die Studiengänge des Departments Maschinenbau Vorlesungen zu den Themen Lean Management und Betriebliche Managementsysteme an.
Aktualisiert um 8:49 am 21. November 2024 von Thomas Reppel
Universität Siegen richtet internationale Konferenzen CARV und MCPC 2025 aus
Mit der CARV und der MCPC 2025 werden im kommenden Jahr zwei große, internationale Konferenzen an der Universität Siegen stattfinden. Die Themen behandeln wichtige Zukunftsfragen der Industrie: den Umgang mit globalen Störungen von Produktionen und Lieferketten sowie die Entwicklung intelligenter Systeme zur Herstellung von maßgeschneiderten Produkten.
Die Universität Siegen wird vom 9. bis 12. September 2025 zum Zentrum der internationalen Produktionsforschung: Das PROTECH-Institut für Produktionstechnik organisiert die beiden renommierten Konferenzen
• CARV – 10th Changeable, Agile, Reconfigurable and Virtual Production Conference
• MCPC – 12th World Mass Customization and Personalization Conference
Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Manns werden Expert:innen aus aller Welt erwartet, um sich über aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen in der Produktion unter dem Motto „New Paradigms for Anticipated Uncertainty“ auszutauschen.
Dieses Motto ist nicht zufällig gewählt. In der heutigen Zeit stehen Unternehmen weltweit und besonders in der Region Südwestfalen vor den massiven Herausforderungen globaler Unsicherheiten. Die Pandemie, geopolitische Spannungen und politische Unruhen haben gezeigt, wie empfindlich Lieferketten und Produktionsprozesse auf unvorhergesehene Störungen reagieren. Unternehmen der Region sind daher zunehmend daran interessiert, ihre Widerstandsfähigkeit und Flexibilität zu stärken, um solchen Störungen besser begegnen zu können.
Bei den beiden gleichzeitig ausgetragenen Konferenzen treffen zwei – sich ergänzende – Themenfelder zusammen: Bei der CARV liegt der Fokus auf der Entwicklung agiler und wandelbarer Produktionssysteme und nachhaltige Fertigungsprozesse, während die MCPC die Nutzung digitaler Technologien sowie die Personalisierung von Produkten durch individuelle Massenproduktion bis in die Lieferketten in den Vordergrund rückt. Diese Synergie bringt Expert:innen zusammen, um innovative Ansätze für eine widerstandsfähige und anpassungsfähige Produktion zu diskutieren. Die Förderung technologischer und organisatorischer Paradigmen soll den Unternehmen helfen, nicht nur globalen, sondern auch regionalen Herausforderungen standzuhalten und durch fortschrittliche Produktionstechnologien ihre Resilienz zu steigern. Die Konferenz CARV wird von der International Academy for Production Engineering (CIRP) gesponsert.
Das PROTECH-Institut für Produktionstechnik bietet mit den Konferenzen einen interdisziplinären Austausch, bei dem Vertreter:innen aus Wissenschaft und Industrie bei Vorträgen, Keynotes und Workshops gemeinsam Strategien entwickeln und diskutieren, die die Produktionstechnik resilienter und anpassungsfähiger machen. Interessierte können sich auf der offiziellen Website der Konferenzen über die Beitragsmöglichkeiten, die Anmeldung und das Programm informieren. Der Call for Papers läuft noch bis zum 20. Dezember 2024. Weitere Infos zu den Konferenzen finden Sie hier.
Aktualisiert um 12:54 am 15. November 2024 von Thomas Reppel
KI für Bildsensorik – 88. Heidelberger Bildverarbeitungsforum + ZESS & Lamarr-Tag
Das ZESS ist am 19. November 2024 Gastgeber für das Schwerpunktthema “KI für Bildsensorik” des 88. Heidelberger Bildverarbeitungsforums.
Methoden maschinellen Lernens erreichen auch die Bildsensorik, Auswahl und Design von Bildaufnahmeverfahren. Mit dem Schwerpunktthema „KI für Bildsensorik“ wird eine Zwischenbilanz gezogen:
- Wo stehen wir?
- Was eignet sich schon für die industrielle Praxis?
- Was sind die Perspektiven?
Mit dem Forum sollen auch Kontakte zwischen der hauptsächlich in Südwestdeutschland lokalisierten Bildverarbeitungsindustrie, lokaler Industrie in Südwestfalen sowie Forschungsinstitutionen in Nordrhein-Westfalen gefördert werden.
Eine Besichtigung des ZESS mit seinen vielfältigen Forschungsarbeiten und der Austausch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des ZESS sowie Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Industrie ist Bestandteil des Programms.
Die Mittagspause mit der begleitenden Ausstellung und Postern bietet weitere vielfältige Informations- und Gesprächsmöglichkeiten.
Das vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg initiierte Heidelberger Bildverarbeitungsforum praktiziert seit 1995 mit großem Erfolg Weiterbildung und Informationsaustausch zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie. Das Forum ist eine etablierte Einrichtung für die schnelle Vermittlung aktueller gesicherter Forschungsergebnisse in die industrielle Praxis und Anwendungen der Bildverarbeitung in Wissenschaft und Technik geworden.
Anmeldung
https://www.bv-forum.de/registration/bv_anmeldung.php
Programm
https://www.bv-forum.de/programm-BVF88.html
Weitere Informationen zum Heidelberger Bildverarbeitungsforum
https://www.bv-forum.de
Flyer:
Aktualisiert um 11:37 am 13. November 2024 von Thomas Reppel
Weihnachtsfeiertage 2024
Die Gebäude der Universität Siegen bleiben vom 23. Dezember 2024 bis zum 5. Januar 2025 geschlossen.
Die Universität Siegen informiert über die Öffnungszeiten rund um die Weihnachtsfeiertage 2024. Die Universität möchte mit einer einheitlichen Regelung allen Studierenden und Beschäftigten frühzeitig Planungssicherheit verschaffen. Zudem trägt das auch dazu bei, Energie einzusparen und so den ökologischen Fußabdruck zu verbessen.
Die Gebäude der Universität bleiben in der Zeit vom 23. Dezember 2024 bis zum 5. Januar 2025 geschlossen.
Alle Beschäftigten werden gebeten, in dieser Zeitspanne vorrangig Urlaub zu nehmen oder Überstunden abzubauen. Ist dies nicht möglich (z. B. dringend notwendige Tätigkeiten oder Urlaub bereits vollständig aufgebraucht bzw. keine Überstunden vorhanden), soll dort, wo sich die Tätigkeiten dazu eignen, im Homeoffice gearbeitet werden. Für das Arbeiten vor Ort gilt: Der Zugang zu den Gebäuden ist mit Chipschlüssel möglich. Sollte es zu einem Notfall bei der Arbeit vor Ort kommen, weist die Universität auf die interne Notfall-Rufnummer 2111 hin.
Die Universität bittet alle Beschäftigten an ihrem letzten Arbeitstag vor Weihnachten darum, drei Maßnahmen umzusetzen:
- Drehen Sie das Thermostat ihrer Heizung auf Frostschutz (Schneeflocken-Symbol, alternativ „1“).
- Achten Sie darauf, dass Türen und Fenster geschlossen sind.
- Schalten Sie den Computer inkl. Bildschirm und weitere Verbraucher aus.
Für das Studierendenwerk Siegen gilt:
- Alle gastronomischen Einrichtungen des Studierendenwerks (Mensen, Bistro, Food Court) sind ebenfalls vom 23. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025 geschlossen. Eine gastronomische Versorgung der Leos findet in der Zeit ebenfalls nicht statt.
Für die Standorte der Universitätsbibliothek gilt abweichend:
- Alle Standorte sind vom 21. Dezember bis zum 1. Januar (Neujahr) geschlossen. Ab dem 2. Januar 2025 sind die Bibliotheken auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße (AR) und dem Campus Unteres Schloss (US) wieder geöffnet. Die Teilbibliotheken ENC, H und PB öffnen ab Montag, den 6. Januar 2025 wieder.
Aktualisiert um 11:21 am 13. November 2024 von Thomas Reppel
Fachexkursion an historischen Ort
Studierende des Bauingenieurswesens aller Semester folgten dem Aufruf des Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Mobilität für eine Exkursion zum Deutschen Straßen und Verkehrskongress am 24.10.2024 nach Bonn, dessen Vorträge im Plenarsaal des ehemaligen Deutschen Bundestag unter dem Bundesadler gehalten wurden.
In zwei parallelen Vortragsblöcken widmete sich die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) als Veranstalter neben dem aktuellen Stand der Forschung und Weiterentwicklung des technischen Regelwerks zu Themen wie nachhaltige Verkehrsplanung, Digitalisierung, Klimaanpassung und Resilienz auch einem Rückblick in ihre 100-jährige Geschichte. Die angegliederte Fachausstellung ermöglichte es den 15 Studierenden, viele Eindrücke in moderne Lösungen und innovative praktische Ansätze zu gewinnen und potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen.
Der nächste Straßen- und Verkehrskongress findet vom 14.-16.10.2026 in Wiesbaden statt. Wer den diesjährigen Kongress verpasst hat, sollte 2026 die Möglichkeit nutzen.
Aktualisiert um 13:15 am 6. November 2024 von Thomas Reppel
MINToringSi-Programmabsolventen bekamen hilfreiche Business-Knigge-Tipps
„Wer grüßt wen zuerst?“, „Was ist beim Hand-schlag zu beachten?“, „Welche Macht hat der erste Eindruck?“ oder „Wie spreche ich Personen mit erworbenen, geerbten, durch Berufung oder Verteidigung erlangten Titeln an?“ – das sind nur einige der Themen, die Knigge-Trainerin Marion Ising im Hotel Pfeffermühle in Siegen angesprochen hat. Zum Abschluss des Coaching-Programms „MINToringSi – Studierende und Doktoranden begleiten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein MINT-Studium“ hatten die Teilnehmenden des Jahrgangs 2021 dieses intensive Business-Knigge-Seminar durchlaufen. Knigge-Trainerin Marion Ising gab den Teilnehmenden während des Seminars und beim anschließenden moderierten Knigge-Dinner professionelle Tipps und sorgte für viele Aha-Erlebnisse. Dabei stand das Thema Sozialkompetenz in allen Bereichen im Vordergrund. „Blickkontakt ist nicht nur im persönlichen Gespräch wichtig, sondern auch bei der zunehmenden Anzahl von Online-Meetings, in denen die Gesichter oftmals in einer unnatürlichen Größe präsentiert werden“, ist sich die Referentin Marion Ising sicher.
„Die Gelegenheit, Unsicherheiten z.B. bei der Begrüßung, dem Business-Essen oder auch dem häufig gefürchteten Small-Talk auszuräumen und eine professionelle Anleitung zu bekommen, war für die Programmteilnehmenden eine wertvolle Vorbereitung für den Einstieg ins Berufsleben“, betont Julia Förster, die das Programm für die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein betreut. Im Rahmen des MINToringSi-Programms organisieren die MINToren immer wieder Veranstaltungen mit Themenschwerpunkten, die die Teilneh-menden auf das Berufs- und Studienleben vorbereiten. „Dabei ist es uns wichtig, dass die Studierenden einen Mehrwert aus der Teilnahme ziehen und das Programm begeistert abschließen“, sagt Dr. Thomas Reppel MINToringSi-Programmkoordinator seitens der Universität Siegen.
Nach dem theoretischen Teil konnten die Teilnehmenden selbst erleben, wie ein Sektempfang – mit dem häufig gefürchteten Smalltalk – professionell gemeistert wird. Dabei haben sie erfahren, wie beispielsweise das Glas stilvoll am Stiel gefasst wird oder wie verfahren wird, wenn gleichzeitig noch mit Lachs oder Camembert belegte Canapés hinzukommen.
Im Anschluss daran wurden die Teilnehmenden beim moderierten Business-Essen nicht nur kulinarisch verwöhnt, sondern sie haben in lockerer Atmosphäre gelernt, die Tücken eines gesellschaftlichen Banketts geschickt zu meistern. Während des Vier-Gänge-Menüs lernten die Teilnehmenden unter anderem die korrekte Anordnung und Verwendung des Bestecks. „Bei der Menüauswahl wurde schon im Vorfeld darauf geachtet, dass es Gänge gibt, bei denen ein Abenteuereffekt entsteht“, erläutert Knigge-Trainerin Marion Ising. Aus diesem Grund gab es unter anderem eine Curry-Zitronengras-Suppe mit gebratener Riesengarnele und als Hauptgang ein in der Papillote gegartes Forellenfilet. Abgerundet wurde das Menü mit hausgemachten Mousse von der dunklen Schokolade.
Nach dem Business-Knigge-Seminar zogen die beiden Programmbetreuer Dr. Thomas Reppel und Julia Förster ein positives Fazit: „Die Teilnehmenden sind mit dem Business-Knigge nun über die aktuellen Umgangsformen 2024 informiert und profitieren von einem sicheren und stilbewussten Auftreten im beruflichen Alltag.“ „Während des Seminars waren Fehler und Unsicherheiten bei den Teilnehmenden erlaubt. Jetzt sind alle Teilnehmenden des Knigge-Kurses für den Ernstfall vorbereitet“, ergänzte Marion Ising, die in-zwischen schon mehrere MINToringSi-Jahrgänge kennengelernt hat. „Seit sechs Jahren vertrauen wir schon auf die Expertise von Knigge-Trainerin Marion Ising“, sagen die beiden Programmkoordinatoren Dr. Thomas Reppel und Julia Förster stolz.
Text: MINToringSi/Julia Förster; Fotos: MINToringSi/Anna-Lena Dreisbach
Aktualisiert um 12:37 am 6. November 2024 von Thomas Reppel
Video übers Higgs Boson gewinnt
Mit einem Thementag feierte die Physik an der Uni Siegen das 70-jährige Bestehen des CERN-Forschungslabors. Schülerteams konnten sich an einem Wettbewerb beteiligen. Das Siegener Gymnasium am Löhrtor holte gleich zwei Preise.
Das weltgrößte Teilchenphysik-Labor CERN feiert 70-jähriges Jubiläum. Das Department Physik der Universität Siegen lud aus diesem Anlass zu einem Thementag mit (virtuellen) Vorträgen und einem Wettbewerb für Schüler*innen ein. Als Hauptgewinn winkte eine Reise nach Genf ans CERN.
Gewonnen haben Alexander Beier, Justus Melcher, Kilian Lenz und Vivien Stinner vom Gymnasium am Löhrtor Siegen mit einem Video über das Elementarteilchen Higgs Boson. Auf Platz 2 kam Helene Etzler vom Gymnasium Maria Königin Lennestadt mit einem Video über Antimaterie. Den 3. Platz holten Chiara Töx und Sarah Rath ebenfalls vom Gymnasium am Löhrtor Siegen mit einer Arbeit zur Generaldirektorin des CERN, der Physikerin Fabiola Gianotti.
An der Ausschreibung zum Wettbewerb beteiligten sich zehn Teams mit insgesamt 26 Schüler*innen. Für Physik-Professor Dr. Alexander Lenz war es besonders erfreulich, dass 14 Schülerinnen dabei waren. „In der Physik haben wir typischerweise nur 20 Prozent weibliche Studierende. Es ist schön zu sehen, dass der Wettbewerb junge Frauen sehr interessiert hat.“
Prof. Lenz und der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Tom Tong, der einen Großteil der Organisation des Thementags übernommen hat, waren vom Niveau der Beiträge sehr positiv überrascht. „Sowohl das Fachliche, also der physikalische Inhalt, als auch die videotechnische Umsetzung waren beeindruckend“, lobt Lenz. Und witzig seien die Beiträge darüber hinaus auch noch.
„Ich denke, es war eine extrem erfolgreiche Veranstaltung, weil wir viele Schülerinnen und Schüler dazu gebracht haben, sich intensiv mit einem Physikthema auseinanderzusetzen, und es den Eindruck machte, dass alle sehr viel Spaß dabei hatten.“
Aktualisiert um 13:41 am 23. Oktober 2024 von Thomas Reppel
Studienpreis würdigt herausragende Leistungen
Lukas Strauch und Dr. Michael Mies erhalten den Studienpreis des Landkreises Altenkirchen für ihre exzellenten Master- und Doktorarbeiten an der Universität Siegen.
Lukas Strauch und Dr. Michael Mies, zwei Absolventen der Universität Siegen mit herausragenden Leistungen, wurden jetzt mit dem Studienpreis des Landkreises Altenkirchen ausgezeichnet. Damit ehrt und fördert der Kreis bereits zum 21. Mal hervorragende Nachwuchsakademiker*innen. Die Auszeichnung ist jeweils mit 1.500 Euro dotiert und wird von der Sparkasse Westerwald-Sieg gestiftet.
Mit Lukas Strauch aus Scheuerfeld und Dr. Michael Mies aus Betzdorf-Bruche wurden in diesem Jahr gewissermaßen zwei Nachbarn aus der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain geehrt.
Strauch erhielt den Studienpreis für seine Masterarbeit (Note 1,1) im Fachbereich Physik mit dem Titel „Nano-Optics of artificial light harvesting complexes“. Dafür tauchte er tief in die Welt der künstlichen Lichtsammelkomplexe ein. Seine Arbeit könnte dazu beitragen, dass eines Tages effektivere Solarzellen hergestellt werden können. Mittlerweile promoviert Lukas Strauch an der Uni Siegen.
Wirtschaftswissenschaftler Dr. Michael Mies hat sich in seiner Dissertation mit dem Thema „Essays on risk disclosure and banking regulation: Empirical studies on climate risk, IFRS 9 and financial stability“ ausführlich befasst. Für seine Doktorarbeit erhielt er die höchstmögliche Auszeichnung „summa cum laude“. Mies hatte sich der komplexen regulatorischen Zusammenhänge im Bankenwesen angenommen und dabei auch Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken beleuchtet. Inzwischen sind seine Arbeiten in vielen renommierten Journalen veröffentlicht worden. „Es ist wirklich eine Mega-Leistung, die Sie hier an den Tag gelegt haben“, sagte Prof. Dr. Michael Menk, Zweitprüfer der Doktorarbeit.
In seiner Begrüßung betonte Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westerwald-Sieg, die guten Beziehungen der Region zur Uni Siegen sowie die zahlreichen Synergieeffekte. Landrat Dr. Peter Enders verwies außerdem auf gemeinsame Projekte wie die „Zukunftswerkstatt“. Den beiden Preisträgern zollte der Landrat hohen Respekt: „Dahinter steckt ein großes Maß an Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und harter Arbeit, auf die Sie sehr stolz sein können.“ Zu den ersten Gratulanten zählten neben Reingen und Enders auch Sparkassen-Vorstand Michael Bug, MdL Dr. Matthias Reuber, Bürgermeister Joachim Brenner, Stadt-Beigeordneter Hans-Werner Werder und Scheuerfelds Ortsbürgermeister Harald Dohm.
Aktualisiert um 9:06 am 22. Oktober 2024 von Thomas Reppel
Nachhaltig produzierbare kovalente organische Netzwerke fangen Kohlendioxid
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Siegen hat eine neue Verbindung synthetisiert, die ein sogenanntes kovalentes organisches Netzwerk bildet. Die auf Phosphonsäure basierende Verbindung ist stabil und kann beispielsweise zur Speicherung von Kohlendioxid eingesetzt werden.
Kovalente organische Netzwerke (Covalent Organic Framework, kurz COF) sind eine Klasse poröser kristalliner Materialien, die Gerüststrukturen bilden. Der Begriff „kovalent“ bedeutet dabei, dass in ihnen chemische Bindungen zwischen einzelnen Bausteinen des Netzwerks durch gemeinsam genutzte Elektronenpaare entstehen. Ein Forschungsteam um Dr. Gündoğ Yücesan, Heisenberg-Nachwuchsgruppenleiter am Lehrstuhl für nanoporöse und nanoskalierte Materialien an der HHU und Prof. Dr. Jörn Schmedt auf der Günne, Leiter des Instituts für Anorganische Materialchemie an der Universität Siegen, stellt nun einen einfachen Zugang zu dieser Familie von Netzwerken vor, deren Mitglieder besonders stabil sind und die ein hohes Anwendungspotenzial versprechen. An der in Nature Communications veröffentlichten Studie waren ebenfalls Forschende aus Berlin, Bremen, Saarbrücken, der Türkei und dem Vereinigten Königreich beteiligt.
Die Klasse der Polyphosphonatgerüstverbindungen zeichnet sich durch Phosphor-Sauerstoff-Phosphor-Bindungen aus, die aus Bausteinen einfacher organischer Phosphonsäuren bestehen und – quasi wie Klemmbausteine – durch Erwärmen auf Temperaturen von nur rund 200 Grad Celsius zusammengesetzt werden können.
Dr. Yücesan: „Diese COFs haben die besondere Eigenschaft, dass sie auch bei Anwesenheit von Wasser und Wasserdampf trotz der milden Synthesebedingungen stabil sind und somit – im Gegensatz zu bisher entwickelten Verbindungen – in wässriger und Elektrolyten eingesetzt werden können.“
Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung eines nachhaltigen Syntheseverfahrens. Yücesan: „Zum ersten Mal wurde eine Festphasensynthese von COFs entwickelt, die komplett ohne Lösungsmittel auskommt. Diese Methode ermöglicht eine kostengünstige und skalierbare Produktion im Kilogramm- bis Tonnenmaßstab, was sie im Vergleich zu anderen mikroporösen Materialien wirtschaftlicher macht.“
Eine Herausforderung für die Forschenden lag darin, dass die Verbindungen nicht gut kristallisierten, beziehungsweise amorph sind. Die Vernetzung nachzuweisen, gelang mit der Methode der kernmagnetischen Resonanz. Dazu Prof. Dr. Schmedt auf der Günne: „Wenn wir nicht die gemeinsamen Zustände benachbarter Phosphoratomkerne hätten nutzen können, wäre die Vernetzungsstruktur der Substanz im Dunkeln geblieben und die Eigenschaften unverstanden.“
Die Polyphosphonate dieser Art haben ein hohes Anwendungspotenzial. Das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid wird durch deren Netzwerke gebunden Durch eine leichte Druckänderung kann es wieder freigesetzt werden. „Solche Substanzen werden für die Abgasreinigung und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen benötigt“, stellen die Studienautoren fest.
(Text: Arne Claussen, HHU)
Originalpublikation: https://www.nature.com/articles/s41467-024-51950-1
Aktualisiert um 7:57 am 1. Oktober 2024 von Thomas Reppel
Universität Siegen betreut landesweites Pilotprojekt zu KI an Schulen
Das Schulministerium startet in NRW ein Pilotprojekt, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Fächern Mathematik und Deutsch zu erproben. Die wissenschaftliche Leitung übernehmen zwei Arbeitsgruppen der Universität Siegen. Das Land fördert das Projekt mit über einer Million Euro.
Wird generative Künstliche Intelligenz (KI) wie etwa ChatGPT durchdacht und verantwortungsvoll eingesetzt, hat sie ein großes Potential für die Weiterentwicklung des Schulunterrichts. Sie kann Lehrkräfte zum Beispiel dabei entlasten und unterstützen, Lernprozesse von Schüler*innen zu begleiten. Ob es darum geht, im Fach Mathematik eine Geometrieaufgabe zu lösen oder darum, im Fach Deutsch eine schriftliche Argumentation zu verfassen: KI kann Schüler*innen während solcher Arbeitsprozesse individuell und wiederholt Rückmeldungen geben – vorausgesetzt, sie wird von den Lehrkräften kompetent eingebunden.
Wie das gelingen kann, soll in Nordrhein-Westfalen nun im Rahmen eines Pilotprojektes mit 25 Schulen der Sekundarstufe I erprobt werden. Das Projekt KIMADU (Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht) wurde vom Ministerium für Schule und Bildung (MSB) initiiert und wird vom Land NRW mit über einer Million Euro gefördert. Die wissenschaftliche Leitung übernehmen die Teams von Prof. Dr. Ingo Witzke (Mathematikdidaktik) und Prof. Dr. Torsten Steinhoff (Didaktik der deutschen Sprache) der Universität Siegen.
„Mit dem landesweiten Pilotprojekt gehören 25 Schulen in NRW zu den Pionieren, die KI im Unterricht unter wissenschaftlicher Begleitung einsetzen. Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse zu den Möglichkeiten individueller Förderung über das Lehren und Lernen mit KI, an denen sich andere Schulen orientieren können“, sagt Schulministerin Dorothee Feller. KI habe für den Unterricht ein großes Potential, brauche aber einen klaren Rahmen. Gleichzeitig sei wichtig, dass Schüler*innen von Anfang an reflektiert mit den neuen Möglichkeiten umgehen und sich der Grenzen bewusst sind.
Die beiden Siegener Projektleiter Prof. Dr. Ingo Witzke und Prof. Dr. Torsten Steinhoff möchten in dem Projekt Forschung auf hohem Niveau mit der Unterrichtspraxis in den Schulen verbinden. „Es geht uns darum, gute didaktische Orte zu identifizieren, um KI im Unterricht einzusetzen. Dazu müssen wir auch die Lern-, Aufgaben- und Prüfungskultur an den Schulen überdenken. Besonders wichtig ist uns dabei eine enge und auf gemeinsamen Zielvorstellungen basierende Zusammenarbeit mit den Schulen“, sagt Prof. Witzke. „Mathematische und sprachliche Kompetenzen bleiben auch in Zeiten von KI wichtig und können nun sogar noch besser gefördert werden. Voraussetzung dafür ist, dass KI den Lehrer*innen und Schüler*innen Lehr- und Lernprozesse nicht einfach abnimmt, sondern diese Prozesse konstruktiv – wie ein Tutor oder Partner – unterstützt. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten“, sagt Prof. Steinhoff.
Das Forschungsinteresse von KIMADU richtet sich auf die Erarbeitung von Rahmenkonzepten für Mathematik- und Deutschaufgaben, die KI sinnvoll integrieren, die Beobachtung des Unterrichts und die Untersuchung der Entwicklung der Einstellungen und Kompetenzen von Lehrer*innen und Schüler*innen im Projektverlauf. Die teilnehmenden Schulen erhalten einen datenschutzkonformen Zugang zu verschiedenen Large Language Models (LLM), mit denen sie die Aufgaben im Unterricht erproben können. LLM sind Sprachmodelle, die mit großen Datenmengen trainiert wurden und auf dieser Basis Texte generieren. Das Siegener Projektteam plant zudem Besuche an allen 25 Schulen, wöchentliche Online-Sprechstunden sowie mehrere Fachtagungen zum gegenseitigen Austausch.
„Wir möchten an der Universität Siegen gemeinsam die konzeptionellen Grundlagen für gute KI-Lernarrangements schaffen. Der Unterricht selbst wird aber von den Fachlehrer*innen vor Ort umgesetzt“, sagt Witzke. „Dafür besuchen unsere Teams die teilnehmenden Schulen und tauschen sich intensiv und regelmäßig im Rahmen von Fachtagen und Online-Sprechstunden mit Lehrkräften aus“, so Steinhoff. Formate, die sich dabei bewähren, sollen am Ende in die schulinternen Medienkonzepte und Curricula aufgenommen werden, um das Lernen mit KI nachhaltig zu verankern. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung sowie Best-Practice-Beispiele werden projektbegleitend auf der Homepage www.lernen-digital.de veröffentlicht, damit alle Schulen in NRW davon profitieren können.
Das Projekt wird an den Schulen vom 1. Februar 2025 bis zum 31. Juli 2027 durchgeführt. Interessierte Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamt-, Sekundar- und Primusschulen aus allen Regierungsbezirken können sich bis zum 22. November 2024 für die Teilnahme bewerben. Weitere Infos zu den Voraussetzungen finden Sie unter: https://kimadu.de
Kontakt:
Prof. Dr. Ingo Witzke (Mathematikdidaktik, Universität Siegen)
E-Mail: witzke@mathematik.uni-siegen.de
Tel.: 0271 740-3579
Prof. Dr. Torsten Steinhoff (Didaktik der deutschen Sprache, Universität Siegen)
E-Mail: steinhoff@germanistik.uni-siegen.de
Tel.: 0271 740-2936
Aktualisiert um 10:30 am 27. September 2024 von Thomas Reppel