
Thema Wahlen aufs Korn genommen

Traditionell widmet sich die Rosenmontagsvorlesung an der Universität Siegen wichtigen und brisanten Fragen. In diesem Jahr ging es um das Thema Wahlen.
Geomathematiker Prof. Dr. Volker Michel sprach im Hörsaal am Emmy-Noether-Campus humorvoll und pointiert darüber, wie Wahlen funktionieren, wie aus Stimmzetteln schließlich Sitzverteilungen in Parlamenten werden, welche unterschiedlichen Wahlsysteme es in der Welt gibt, was deren Vor- und Nachteile sind und wie man Wahlsysteme so manipulieren kann, dass man bessere Gewinnchancen hat.
Volker Michel freute sich über die rege Beteiligung an seiner Rosenmontagsvorlesung, die außer der Reihe läuft und für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger offen ist. „Das zeigt, dass das Thema auf großes Interesse stößt“, so der Professor. „Auf meine anfängliche Frage, wer schon mal bei einer Rosenmontagsvorlesung von mir war, gingen ganz viele Hände hoch. Wenn die Menschen wiederkommen, ist das das beste Lob, das man haben kann.“
Das Thema hatte der Mathematiker gewählt, weil es ihm auch um die Bedeutung von Demokratie und der dazugehörigen Transparenz ging. „Jeder und jede sollte nachvollziehen können, wie Wahlen funktionieren und ihre Ergebnisse zustande kommen. Natürlich geht hier nichts ohne Mathematik.“
Und so widmete er sich mit einem Augenzwinkern unter anderem folgenden Fragen: Muss man ein erfahrener Kletterer sein, um ein Überhangmandat erreichen zu können? Finden jene, die ein Ausgleichsmandat besitzen, ihre innere Balance? Und wenn ein Wahlergebnis rechnerisch einer Partei 42,7 Sitze beschert, wie lässt sich ein parlamentarisches Kettensägen-Massaker noch im letzten Moment verhindern?
Ganz aktuell wurde Volker Michel dann auch noch. So thematisierte er auch das Ergebnis der Bundestagswahl 2025 und rechnete die Sitzverteilung nach. Außerdem wurden die Alternativen diskutiert zwischen sehr großer Sitzzahl und der aktuellen Situation, in der nicht alle Wahlkreise im Bundestag repräsentiert sind.
Aktualisiert um 12:14 am 17. März 2025 von Thomas Reppel.