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Was sieht man nicht auf den ersten Blick?

Die Kinderuni-Frühjahrsstaffel der Universität Siegen startet am 11. März mit vier spannenden Themen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

„Gut versteckt. Was sieht man nicht auf den ersten Blick?“ lautet das Thema der Kinderuni-Frühjahrsstaffel. Menschen und Tiere verstecken Dinge, die andere nicht finden sollen. Manchmal verstecken Menschen und Tiere sich selbst, um nicht entdeckt zu werden, oder spielerisch, um andere suchen zu lassen. Manchmal werden Dinge aufgebauscht oder verkleidet, um ihren wahren Wert zu verbergen. Wichtige Nachrichten werden verschlüsselt und können nur mit einem bestimmten Code entziffert werden. All diese versteckten Dinge haben eines gemeinsam: Man muss die angewandten Tricks kennen, um sie zu finden und zu sehen.
Die Kinderuni Siegen bietet zum Oberthema vier Veranstaltungen aus vier Fächern. Die Bandbreite reicht von der Verhaltensbiologie über die Flucht-Geschichte und den Maschinenbau bis hin zur Linguistik. Spannung ist bei jeder Veranstaltung garantiert!

Anmeldungen sind ab sofort möglich: kinderuni-siegen.de

Los geht es am 11. März 2025 mit der Biologin Prof.in Dr. Klaudia Witte. Was haben Pfeilgiftfrosch, Stabheuschrecke, Fühlerfisch und der Hornissenschwärmer gemeinsam? Sie alle wenden Strategien an, um sich zu schützen oder leichter an Beute zu kommen. Die einen warnen mit auffälligen Farben, dass sie giftig oder ungenießbar sind. Die anderen, eigentlich harmlose Tiere, ahmen diese nach. Wieder andere passen sich Ihrer Umgebung durch Form oder Farbgebung so gut an, dass sie nahezu unsichtbar werden.
Um eine mitreißende Fluchtgeschichte unter der zugemauerten Grenze zwischen der einstigen DDR und der Bundesrepublik Deutschland geht es am 18. März 2025. Die Sachbuchautorin und der Tunnelbauer Joachim Neumann erzählen eine wahre Begebenheit. Nach dem Bau der Berliner Mauer fasst Student Achim einen schweren Entschluss: Er flieht aus Ost-Berlin und setzt alles daran, Menschen aus der DDR bei ihrer Flucht zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen Helfern gräbt er Tunnel von West- nach Ostberlin – in ständiger Angst entdeckt zu werden. Achim Neumann berichtet an der Kinderuni von einer Zeit, in der Deutsche Deutschen feindlich gegenüberstanden und von der Sehnsucht der Menschen nach Freiheit. Dieser Kinderuni-Termin ist für alle Interessierten – auch die Erwachsenen – geöffnet.

Actionfilme fesseln im wahrsten Sinne des Wortes die Betrachter. Waghalsige Stunts und technische Effekte lassen den Atem stocken. So mancher Filmeffekt kann wissenschaftlich widerlegt oder untersucht werden. Darum geht es am 25. März 2025. Prof. Dr. Holger Foysi zeigt das mit Hilfe von Grundprinzipien der Strömungsmechanik und am Beispiel von Filmausschnitten. Kann sich Tom Cruise in „Mission Impossible“ wirklich außen an einer Flugzeugtür festhalten? Es wird gezeigt, dass viele Szenen nicht ohne Weiteres möglich wären. Würde man eine Flugzeugtür ohne technische Unterstützung auf einem Atlantikflug öffnen wollen, müsste man das Gewicht von 20 bis 25 Eisbären wegdrücken können. Aquaman müsste am Tag 450.000 Kalorien zu sich nehmen, um in wenigen Tagen den Atlantik durchqueren zu können. Und Dinos waren überwiegend echt langsam: „Vielen könnte man davonlaufen.“ Methoden die man im Studium lernt, kann man nutzen, um die Geschwindigkeit eines Tyrannosaurus Rex über Schrittlänge und -höhe abzuschätzen. So schnell wie in Jurassic Park war er sicher nicht!

Um Dialekte geht es am 1. April 2025. „War ist dat denn? (Un-)sichtbare Grenzen der Sprache“ lautet das Thema des Linguisten Marius Albers. Viele – häufig ältere – Menschen sprechen neben „Hochdeutsch“ auch noch einen Dialekt. Diese Dialekte unterscheiden sich mitunter sehr stark voneinander, sogar in nahe beieinander liegenden Orten. So lauten die dialektalen Varianten für das hochdeutsche Wort „Hund“ etwa im Hilchenbacher Stadtteil Allenbach „Hont“, im nur rund fünf Kilometer Luftlinie entfernten Brachthausen aber „Ruje“. Diese Unterschiede sind jedoch nicht (immer) zufällig, sondern lassen sich beispielsweise durch die Zugehörigkeit von Orten zu bestimmten Dialektgebieten erklären. Mithilfe von Sprachatlanten wie dem „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW)“ kann man sehen, wie sich verschiedene Varianten von Wörtern im Raum verteilen und auf dieser Basis die sonst unsichtbaren Sprachgrenzen sichtbar machen.

Die Kinderuni Siegen richtet sich an neugierige Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren. Die Kinderuni findet dienstags ab 17 Uhr am Campus Unteres Schloss in Siegen statt (Hörsaal US – C 116). Im Foyer des Hörsaalgebäudes (auf dem ehemaligen Kaufhaus Karstadt) erhalten die jungen Studierenden Schlüsselbänder, Studienausweise, Schreibblöcke und Stifte. Für jede Teilnahme gibt es nach der Veranstaltung einen Stempel in den Ausweis. Kinder, die mindestens drei Stempel vorweisen können, erhalten nach der vierten und letzten Veranstaltung ein Kinderuni-Diplom.

Mehr Infos und das Anmeldeformular gibt es online unter kinderuni-siegen.de

Die Kinderuni Siegen gibt es seit 2007. Tausende Kinder haben seither an der Uni Siegen spannende Vorlesungen erlebt, gemeinsam mit anderen gelernt und viele Fragen gestellt. Die Kinderuni Siegen ist eine Kooperation von Universität Siegen und Siegener Zeitung. Sie wird unterstützt von der Sparkasse Siegen und der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Aktualisiert um 9:53 am 18. Januar 2025 von Thomas Reppel.