Siegener Gastwissenschaftler erhält Georg-Forster-Forschungspreis
Besondere Auszeichnung für Prof. Abdelhadi Soudi: Der Gastwissenschaftler am Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) der Universität Siegen hat den Georg-Forster-Forschungspreis erhalten und wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen.
Barrieren abbauen und Brücken schlagen – das ist das Ziel der Forschung von Prof. Abdelhadi Soudi. Der Gastforscher am Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) der Universität Siegen wurde nun für seine wegweisende Arbeit mit dem renommierten Georg-Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
Prof. Soudi, der hauptberuflich an der Ecole Nationale Supérieure des Mines de Rabat in Marokko tätig ist, nahm den mit 85.000 Euro (davon 25.000 Euro für die Uni Siegen) dotierten Preis im Humboldt Carré in Berlin entgegen. Besonderer Höhepunkt war der Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.
Am ZESS arbeitet Prof. Soudi eng mit der Forschungsgruppe von Prof. Kristof Van Laerhoven zusammen.
Ihre Arbeit konzentriert sich auf zwei Hauptbereiche: Das ist zum einen die Untersuchung des Potenzials von Large Language Models wie ChatGPT im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung mit Blick auf die maschinelle Übersetzung, Stimmungsanalyse und automatische Textvereinfachung. Und zum anderen die Entwicklung von Assistenztechnologien zur Verbesserung der Kommunikation zwischen hörenden Menschen und Gehörlosen, Schwerhörigen sowie Taubblinden. Ziel ist die Entwicklung eines integrierten Hardware-/Softwaresystems mit der Bezeichnung Accessible Translation Language Assistance Solution Technology (ATLAST), das es hörenden Nutzern ermöglicht, in ihrer Muttersprache mit einem Computer zu sprechen oder zu texten, während ein Nutzer einer Gebärdensprache die Gebärdensprache auf einem anderen Computerbildschirm empfängt.
Prof. Van Laerhoven betont: „Die Auszeichnung würdigt eine erfolgreiche, langfristige wissenschaftliche Zusammenarbeit, die ohne die ausgezeichneten institutionellen Rahmenbedingungen des ZESS nicht möglich gewesen wäre.“ Die Forschung habe sowohl soziale als auch wissenschaftliche Bedeutung. Sie ziele darauf ab, benachteiligten Gruppen die vollständige Integration in Bildung, Gesellschaft und Beruf zu erleichtern.
Hintergrund
Der Georg-Forster-Forschungspreis wird jährlich an international renommierte Wissenschaftler*innen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in Anerkennung ihrer akademischen Leistungen verliehen. Der Forschungspreis ist nach dem deutschen Ethnologen Georg Forster (1754-1794) benannt und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.
Aktualisiert um 11:18 am 2. August 2024 von Thomas Reppel.