Fakultät IV » Unkategorisiert » US-Generalkonsulin zu Gast
 

US-Generalkonsulin zu Gast

US Generalkonsulin Pauline Kao und Prof. Dr. Ingo Witzke.

Pauline Kao interessierte sich insbesondere für praxisnahe und innovative Projekte in der Mathematikdidaktik, bei denen die Universität Siegen mit Universitäten, Unternehmen und Schulen in den USA zusammenarbeitet.

Die Mathematikdidaktik der Universität Siegen pflegt seit Jahren ganz besondere Kontakte zu den USA. Bei den beiden Modellprojekten „Authentic-STEM“ und „Learning to teach“ arbeiten Lehrende und Studierende aus beiden Ländern an innovativen Konzepten, um Mathematik und naturwissenschaftliche Fragestellungen praxisnah zu vermitteln und angehende Lehrer*innen auf diesem Weg von Anfang an mitzunehmen.

Für die US-Generalkonsulin in Düsseldorf, Pauline Kao, war das der Anlass, die Mathematikdidaktik an der Universität Siegen zu besuchen und im Austausch mehr über die transatlantische Zusammenarbeit zu erfahren. Begrüßt wurde sie von Kanzler Ulf Richter, Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät und von Prof. Dr. Ingo Witzke, dem Leiter der Fachgruppe Mathematikdidaktik.

Bei einer Ausstellung präsentierten Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der Generalkonsulin verschiedene Ansätze und MINT-Projekte, die an der Universität Siegen umgesetzt werden. Ausprobieren, einen anderen Blick finden, neugierig werden auf Mathematik – das steht dabei stets im Mittelpunkt. „Wir müssen die Welt in die Schule holen“, betonte Witzke in der anschließenden  Gesprächsrunde, an der neben Lehrenden, Studierenden und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft auch Dr. Stefan Werth (Bezirksregierung Arnsberg), Guido Opheys (Referatsleiter für MINT im NRW Bildungsministerium), Timm Helten-Hildwein (unternehmer nrw, Fachbereich Politik, Leiter Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik),  Simone Stuhrmann (Geschäftsführerin Operativ, Agentur für Arbeit Siegen), Jan Schultze-Berndt (Regional Manager, Alsco GmbH) und Viktoria Harbecke, Direktorin des AmerikaHaus NRW e.V., teilnahmen.

Zugeschaltet wurden die Projektpartner aus den USA. So berichtete Jordon LeBlanc, North Country Workforce Partnership (Plattsburgh/New York), über die Erfahrungen mit „Authentic-STEM“, bei dem Schüler*innen aus dem Kreis Olpe und aus den USA gemeinsam Lösungen für reale Probleme internationaler Unternehmen erarbeiten.

Das funktioniert trotz der großen Entfernung und der sprachlichen Herausforderung sehr gut. „Die Schülerinnen und Schüler sind hochmotiviert, weil es um konkrete Probleme geht, bei denen zusammen eine Lösung gefunden wird“, so Witzke. Man müsse sich von den konstruierten Schulbuch-Textaufgaben und der immer gleichen Fragestellung „Man nehme an, dass …“ oder „Berechne wie viel…“ verabschieden und neue Ansätze finden, so wie man das bei „Authentic-STEM“ mit authentischen Themen aus dem Unternehmensalltag versuche. Erst kürzlich wurde das Projekt von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger als ein hervorragendes digitales Berufsorientierungsangebot in der Kategorie Arbeitswelt 4.0 prämiert . Neben Prof. Witzke ist hier Dr. Gero Stoffels (mittlerweile Universität zu Köln) in der Projektleitung.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Jenny Köppel stellte im Anschluss das Projekt „Learning to teach” vor, bei dem sich die Studierenden in einer Art internationalem Seminarraum wiederfinden. Gemeinsame digitale Seminare mit Mathematik-Studierenden der Adams State University (Alamosa/Colorado) ermöglichen den Blick auf andere Bildungssysteme, bieten aber auch immer wieder Inspiration für eigene Unterrichtsansätze, so Jenny Köppel. Das bestätigte Curtis Garcia, Leiter der School of Teacher Education an der Adams State University, per Live-Schalte aus Alamosa. Es gehe auch um Digitalisierung und Diversität an den Schulen. „Wie ist der Umgang damit in Deutschland? Wie ist das bei uns? Was können wir voneinander lernen?“ Die Studierenden-Gruppen arbeiten nicht nur virtuell zusammen, sondern besuchen auch die jeweiligen Partneruniversitäten. Im kommenden Jahr wird erstmals eine Studentin der Uni Siegen einen längerfristigen schulpraktischen Kurs in Alamosa machen. Im Zeichen der Zusammenarbeit wurde das  Memorandum of Understanding mit der Adams State University um weitere fünf Jahre verlängert.

Pauline Kao zeigte sich beeindruckt von den Kooperationen. „Es sind attraktive Modelle, mit denen die Universität Siegen vorangegangen ist und die es wert sind, dass sie weitergeführt werden und dann auch in der Breite übernommen werden können.“

Pauline Kao lernte verschiedene Projekte der Siegener Mathematikdidaktik näher kennen.

Aktualisiert um 8:00 am 20. November 2023 von Thomas Reppel.