Habeck informiert sich über Siegener Spitzentechnologie
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besuchte die Firma eleQtron in Siegen. eleQtron entwickelt und betreibt Quantencomputer und ist eine Ausgründung der Universität Siegen.
Ortstermin im Siegerland: Das bedeutete für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Kombination vom industriellem Traditionsunternehmen und forschungsbasiertem Startup. Habeck besuchte zuerst eine Feuerverzinkerei in Kreuztal und dann das Unternehmen eleQtron in Siegen.
eleQtron ist 2020 als Spin-off aus der Forschungsgruppe vom Lehrstuhl für Quantenoptik der Universität Siegen entstanden und mittlerweile zu einem Start-up mit mehr als 55 Experten aus 17 Nationen verteilt auf die zwei Standorte Siegen und Hamburg gewachsen. Die Gründer sind Prof. Christof Wunderlich, Dr. Michael Johanning, Prof. Martin Hill und Dr. Rainer Baumgart unterstützt vom Siegerlandsfonds der Sparkasse Siegen.
Quantentechnologie ist eine der großen Zukunftstechnologien weltweit.Habeck informierte sich über die wirtschaftliche Bedeutung, die die Quantentechnologie in den kommenden Jahren haben könnte und den innovativen Ansatz von eleQtron.
eleQtron arbeitet gemeinsam mit dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) am Forschungszentrum Jülich an einem weltweit einzigartigen modularen Superrechner, der aus einem Quantenmodul und einem klassischen digitalen Modul besteht. Die Gründer und CEO Jan Leisse sprachen mit dem Wirtschaftsminister auch über die wichtige Frage der Finanzierung eines solchen Startups und die Bedeutung der Quantentechnologie für die technologische Souveränität des Standorts Deutschland.
Habecks Besuch zeige die hervorgehobene Bedeutung von eleQtron als Deutschlands erstem Quantencomputerhersteller und der Quantencomputerindustrie, freuten sich Wunderlich, Johanning und Leisse.
Aktualisiert um 20:02 am 28. August 2024 von Thomas Reppel
CERN wird 70 Jahre alt – Uni Siegen feiert mit
Das weltgrößte Teilchenphysik-Labor CERN feiert 70-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass lädt das Department Physik der Universität Siegen Schüler*innen zu einem Thementag ein und richtet einen Poster- und Videowettbewerb aus. Der Hauptgewinn: eine Reise an das CERN Labor nach Genf.
Es ist das Epizentrum bahnbrechender Entdeckungen und gleichzeitig das größte Teilchenphysik-Laboratorium der Welt: In diesem Jahr feiert das Schweizer CERN in Genf sein 70-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Meilensteins feiert die Universität Siegen unter dem Motto CERN@70 mit.
Am Freitag, 20. September 2024, lädt das Center for Particle Physics Siegen des Departments Physik der Universität Siegen Schüler*innen der Oberstufe und ihre Lehrkräfte zu einem Thementag rund um das CERN und dessen Forschungshöhepunkte ein. Das Programm findet von 9 bis 12.30 Uhr im Hörsaal des Emmy-Noether-Campus ENC D-114 (Walter-Flex-Straße 3, Siegen) statt. Neben einer thematischen Einführung durch Prof. Dr. Alexander Lenz und Siegener Wissenschaftlern zu aktuellen Themen Elementarteilchenphysik wird es einen virtuellen Vortrag hochkarätiger CERN-Forscher geben.
Wem ein virtuelles Kennenlernen des Forschungslabors nicht reicht, für den hat das Department Physik eine besondere Überraschung: einen Poster- und Kurzvideowettbewerb für Schüler*innen der Oberstufe. Daran können Gruppen mit bis zu vier Schüler*innen teilnehmen und ein Thema des CERN-Forschungslabors präsentieren. Die Ergebnisse werden am Thementag im Hörsaal ab 9.15 Uhr gezeigt, die Siegerehrung findet gegen 12.15 Uhr statt. Als Hauptgewinn winkt für die Siegergruppe eine Reise zum CERN nach Genf inklusive Führungen durch das Labor. Darüber hinaus gibt es weitere spannende Preise zu gewinnen.
Die Teilnahme an CERN@70 an der Uni Siegen ist kostenlos – für gratis Getränke und Snacks ist gesorgt. Während der Veranstaltung werden außerdem Spiele für die Schüler*innen angeboten.
Fragen und Anmeldungen zum Wettbewerb nimmt Department-Sprecher Prof. Dr. Alexander Lenz per
E-Mail entgegen: alexander.lenz@uni-siegen.de.
Themenvorschläge des Departments Physik für Plakate oder Kurzvideos:
- CERNs Reise durch die Zeit: 70 Jahre wissenschaftliche Durchbrüche
- CERN im Jahr 2094: Wie wird die Zukunft der Teilchenphysik aussehen?
- Das größte Experiment der Welt: Ein Blick ins Innere des Large Hadron Colliders
- Die Geburt des Universums: Wie CERN den Urknall erforscht
- Antimaterie: Von Science-Fiction zur wissenschaftlichen Realität
- Das Rätsel der Dunklen Materie: Was wir bisher wissen
- Das Higgs-Boson: Der Schlüssel zum Verständnis der Masse
- CERN und das Internet: Wie die Teilchenphysik die Kommunikation revolutionierte
- Teilchenbeschleuniger: Von Grundlagenforschung zu medizinischen Behandlungen
- Frauen in der Teilchenphysik: Pionierinnen bei CERN
- CERNs globaler Einfluss: Wissenschaft ohne Grenzen
Weitere Informationen finden Sie hier.
Aktualisiert um 6:31 am 28. August 2024 von Thomas Reppel
Mit Satellitenbildern den Waldschäden auf der Spur
Raphael Brüggemann studiert Informatik mit Schwerpunkt Visual Computing an der Uni Siegen. In seiner Bachelorarbeit untersuchte er, ob Flächen mit Waldschäden durch spezielle Verfahren aus Satellitenbildern automatisch erkannt werden können – das hätte Vorteile für die Forstwirtschaft.
Landschaften verändern sich aufgrund des Klimawandels, was besonders in Form von Waldschäden sichtbar wird. Auf der Suche nach einem Thema für seine Bachelorarbeit nahm der 24-jährige Raphael Brüggemann, Informatikstudent an der Universität Siegen, die Kahlflächen unter die Lupe. Für seine Abschlussarbeit entwickelte er eine Methode zur automatischen Erkennung und grafischen Darstellung geschädigter Wälder. Dazu analysierte er Satellitenbilder von Lennestadt aus den Jahren 2018 bis 2022.
Professor Andreas Kolb, Inhaber des Lehrstuhls für Computergrafik und Multimediasysteme an der Universität Siegen, betreute die Bachelorarbeit persönlich: „Das Thema beschäftigt einen natürlich. Ich bin selbst mit den Hunden oft im Wald unterwegs und ich erinnere mich daran, wenn ich über eine kahle Fläche laufe, dass da früher mal 60 Jahre alte Nadelbäume standen“, betont er.
Für seine Studie wendete Brüggemann zwei Verfahren an: den k-Means-Algorithmus und neuronale Netze in Form von U-Nets. Beide Ansätze sind lernbasierte Analyseverfahren, die Satellitenbildpixel verschiedenen Farbgruppen zuordnen. Ziel war es, Grafiken zu erstellen, die die Landschaft in gesunde Waldflächen (grün), Kahlflächen (rot) und Infrastruktur (weiß) unterteilen.
Bei dem k-Means-Verfahren legte Brüggemann die Anzahl der Cluster und deren Zentren händisch fest. Bei U-Nets werden die Gruppen automatisch durch den Algorithmus erstellt. Die U-Nets-Methode erzielte eine sauberere Datenanalyse, da sie direkt ein Farbbild und eine Interpretation der Daten lieferte. „Ein U-Net ist ein spezielles neuronales Netzwerk, das eine U-förmige Struktur hat. Hierbei wird das Bild zuerst Schritt für Schritt verkleinert, um wichtige Merkmale zu erkennen, und dann wieder vergrößert, um das Bild in Bereiche gleicher Struktur aufzuteilen“, erklärt Kolb. Daher eigneten sich die U-Nets besser zur Lokalisierung der Schäden.
Diese Methode könnte in Zukunft für Waldbauern und Forstbetriebe nützlich sein: „Ich gehe davon aus, dass man das Verfahren in die Praxis übertragen kann. Für die U-Nets-Methode müsste man das Verfahren weiter automatisieren, um tagesaktuell sehen zu können, wie sich die Vegetation verändert“, erklärt Brüggemann. Im Idealfall könnten Forstbetriebe auf diese Weise sogar einschätzen, welche Pflanzenarten wo wachsen.
Informatik studieren an der Uni Siegen
Praxisnahe Themen wie dieses haben Raphael Brüggemann in seinem Informatikstudium an der Uni Siegen besonders begeistert: „Mein Höhepunkt war es, selbst Programmieren zu dürfen. Wir hatten dazu ein sehr spannendes Thema in Kooperation mit der Krombacher Brauerei“, berichtet der 24-Jährige. Ab dem dritten Semester wählen Informatik-Studierende eine von sechs Vertiefungen. „Spätestens ab dem Zeitpunkt ist der ganze Studiengang noch spannender!“, so Brüggemann.
Und was muss man für ein Informatikstudium mitbringen? „Ein Grundverständnis für Mathematik und Interesse an Informatik sollten natürlich vorhanden sein. Wenn man vorher schon mal programmiert hat, ist das auf jeden Fall von Vorteil. Wer sich für Computer begeistert, ist hier gut aufgehoben“, bringt es der Bachelorstudent auf den Punkt. Die Möglichkeiten nach dem Abschluss sind vielfältig: „Selbst nach den Vertiefungen können Sie jederzeit in eine andere Richtung gehen. Sie bleiben Informatiker – da gibt es keine Barrieren“, bestätigt Prof. Andreas Kolb und räumt gleichzeitig mit einem Klischee auf: „Man hat oft die Vorstellung, dass ein Informatiker den ganzen Tag im Keller vor dem Rechner sitzt und nie das Tageslicht sieht, aber das stimmt nicht: Informatik hat auch immer etwas mit Anwendungen zu tun. Man muss eng mit den Leuten kommunizieren, die diese Anwendungen benötigen“, betont er.
Infos zur Einschreibung
Aktuell läuft die Online-Einschreibung für alle Bachelor- und Masterstudiengänge. Bei der Wahl des richtigen Studiengangs steht die Zentrale Studienberatung allen Studieninteressierten zur Verfügung
Kontakt:
Prof. Andreas Kolb
Lehrstuhl für Computergrafik und Multimediasysteme
E-Mail: andreas.kolb@uni-siegen.de
Tel.: 0 271 / 740 – 2404
Aktualisiert um 9:32 am 22. August 2024 von Thomas Reppel
Siegener Gastwissenschaftler erhält Georg-Forster-Forschungspreis
Besondere Auszeichnung für Prof. Abdelhadi Soudi: Der Gastwissenschaftler am Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) der Universität Siegen hat den Georg-Forster-Forschungspreis erhalten und wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen.
Barrieren abbauen und Brücken schlagen – das ist das Ziel der Forschung von Prof. Abdelhadi Soudi. Der Gastforscher am Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) der Universität Siegen wurde nun für seine wegweisende Arbeit mit dem renommierten Georg-Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
Prof. Soudi, der hauptberuflich an der Ecole Nationale Supérieure des Mines de Rabat in Marokko tätig ist, nahm den mit 85.000 Euro (davon 25.000 Euro für die Uni Siegen) dotierten Preis im Humboldt Carré in Berlin entgegen. Besonderer Höhepunkt war der Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.
Am ZESS arbeitet Prof. Soudi eng mit der Forschungsgruppe von Prof. Kristof Van Laerhoven zusammen.
Ihre Arbeit konzentriert sich auf zwei Hauptbereiche: Das ist zum einen die Untersuchung des Potenzials von Large Language Models wie ChatGPT im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung mit Blick auf die maschinelle Übersetzung, Stimmungsanalyse und automatische Textvereinfachung. Und zum anderen die Entwicklung von Assistenztechnologien zur Verbesserung der Kommunikation zwischen hörenden Menschen und Gehörlosen, Schwerhörigen sowie Taubblinden. Ziel ist die Entwicklung eines integrierten Hardware-/Softwaresystems mit der Bezeichnung Accessible Translation Language Assistance Solution Technology (ATLAST), das es hörenden Nutzern ermöglicht, in ihrer Muttersprache mit einem Computer zu sprechen oder zu texten, während ein Nutzer einer Gebärdensprache die Gebärdensprache auf einem anderen Computerbildschirm empfängt.
Prof. Van Laerhoven betont: „Die Auszeichnung würdigt eine erfolgreiche, langfristige wissenschaftliche Zusammenarbeit, die ohne die ausgezeichneten institutionellen Rahmenbedingungen des ZESS nicht möglich gewesen wäre.“ Die Forschung habe sowohl soziale als auch wissenschaftliche Bedeutung. Sie ziele darauf ab, benachteiligten Gruppen die vollständige Integration in Bildung, Gesellschaft und Beruf zu erleichtern.
Hintergrund
Der Georg-Forster-Forschungspreis wird jährlich an international renommierte Wissenschaftler*innen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in Anerkennung ihrer akademischen Leistungen verliehen. Der Forschungspreis ist nach dem deutschen Ethnologen Georg Forster (1754-1794) benannt und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.
Aktualisiert um 11:18 am 2. August 2024 von Thomas Reppel
Dr. Mareike Janssen verstorben
Das Department Chemie-Biologie trauert um Dr. Mareike Janssen, die am 20. Juli 2024 nach schwerer Krankheit im Alter von nur 46 Jahren verstorben ist. Mareike Janssen wurde 1978 in Bremen geboren. Sie studierte Biologie an der Universität des Saarlandes und an der University of Reading (UK). Es folgte ein Studium des Grundschullehramtes sowie Englisch für das Lehramt an Gymnasien und danach das Referendariat am Studienseminar Engelskirchen. Nach kurzen Tätigkeiten als Lehrerin und Mitarbeiterin in der Biologiedidaktik der RWTH Aachen promovierte Mareike Janssen 2015 in der AG Didaktik der Chemie an der Universität Siegen. Seit 2016 war sie hier dann neben einer weiteren Anstellung an der Biologischen Station Oberberg als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. In dieser Zeit hat sie sich intensiv um die Ausbildung der Lehramtsstudierenden im Sachunterricht und den Aufbau des Freilandlabores FLEX gekümmert. Wir werden Mareike Janssen mit ihrer umsichtigen, besonnenen und ruhigen Art sehr vermissen.
Aktualisiert um 9:53 am 2. August 2024 von Thomas Reppel