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Eine etwas andere Vorlesung an Rosenmontag

Humorige Weltuntergangsszenarien im Hörsaal? An Karneval ist das erlaubt. Geomathematiker Prof. Dr. Volker Michel hielt eine Rosenmontagsvorlesung für jedermann.

Der Professor trägt Clownsmütze und auf dem Pult im Hörsaal sitzt Alf, der plüschige Außerirdische. Es ist alles etwas anders an diesem Nachmittag am Emmy-Noether-Campus. Es ist Rosenmontag und der Geomathematiker Prof. Dr. Volker Michel hat zu einer nicht ganz, eigentlich gar nicht, ernst zu nehmenden Rosenmontagsvorlesung eingeladen. Er spricht über „Das Ende des Lebens, wie wir es kennen“. Es geht um die Frage, was uns eigentlich wirklich endgültig oder nahezu den Garaus machen kann? Das Thema interessiert. Zur Rosenmontagsvorlesung sind nicht nur Studierende, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger gekommen.  Michel gibt einen Überblick, welche Antworten die Wissenschaft auf diese Fragen hat, und das geschieht, dem Anlass entsprechend, immer wieder augenzwinkernd und mit einer ordentlichen Prise (Galgen-)Humor.

„Ich habe eine Rosenmontagsvorlesung jetzt zum dritten Mal gemacht und zum ersten Mal für die breite Öffentlichkeit“, sagt Prof. Dr. Michel. „Es hat mir großen Spaß bereitet. Bei allem Klamauk hat die Reihe auch einen ernsten Hintergrund: Ich will unterhaltsam mehr Verständnis für die Wissenschaft wecken und Unterschiede zu pseudowissenschaftlichen Lügen in sozialen Netzwerken und anderswo aufzeigen – heute wichtiger denn je.“

Einen Radiobericht über die Rosenmontagsvorlesung gab es auch bei WDR5 Westblick.

Aktualisiert um 13:27 am 22. Februar 2024 von Thomas Reppel

Schülerinnen und Schüler aus NRW und den USA lösen Probleme großer Unternehmen

In dem vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Bildung geförderten Kooperationsprojekt MINTco@NRW erhalten Schüler*innen Einblicke in Fertigungsprozesse und Betätigungsfelder von Unternehmen und können an realen logistischen, ergonomischen, technischen und kaufmännischen Fragestellungen arbeiten.

Wie können wir den Herstellungsprozess von Gummiketten für Schneemobile neu entwickeln, wie die Arbeitsplätze der Zukunft ergonomisch gestalten oder Spezialwerkzeuge systematisch warten? Über 150 Schüler*innen aus NRW und den USA stellen sich in den kommenden Monaten gemeinsam großen Herausforderungen: Sie sollen in globalen Teams echte Probleme großer Firmen lösen – darunter die des Reifenherstellers Michelin und des heimische Weltmarktführers Viega. Das Projekt MINTco@NRW, das von deutscher Seite von den Universitäten Siegen und zu Köln geleitet wird, ist jetzt offiziell gestartet.

Im Mittelpunkt stehen in den kommenden Monaten logistische, ergonomische, technische und kaufmännische Fragestellungen. Das Besondere daran ist, dass die teilnehmenden Unternehmen ein wirkliches Interesse daran haben, diese realen Probleme zu lösen. Damit haben die Schüler*innen die Möglichkeit, ihr Wissen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) problembasiert anzuwenden und zu vertiefen. Aus der heimischen Region nehmen die Hanseschule in Attendorn und die Zeppelinschule in Plettenberg aus dem Sauerland teil. Die Lehrer*innen der Schulen sowie Mentor*innen der beteiligten Universitäten stehen bereit, um die transatlantischen „Solver-Teams“ (auf Deutsch: „Löser-Teams“) zu unterstützen.

Während des Projekts können die Unternehmen zeigen, welche spannenden Berufsfelder während des Löseprozesses gebraucht und an ihren Standorten ausgebildet werden. Die Schüler*innen erhalten Einblicke in die Fertigungsprozesse und Betätigungsfelder. Damit können die Unternehmen den Fachkräftemangel aktiv adressieren.

Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW (MSB NRW). „In MINTco@NRW erleben Schülerinnen und Schüler die Zukunft des MINT-Lernens authentisch, problemorientiert und global – das ist genau das, was wir für die Zukunft brauchen!“ sagt Dr. Stefan Werth von der Bezirksregierung Arnsberg.

Ziel der Kooperation des MSB NRW und der Mathematikdidaktiken der Universitäten Siegen und zu Köln ist es, nach der jetzigen außerunterrichtlichen Pilotphase im Schuljahr 2024/25, das Projekt in Wahlpflichtkursen und Projektkursen in den Schulunterricht zu implementieren. Dabei sollen innovative digital unterstützte Lehr- und Prüfungsformate zum Einsatz kommen, wie z.B. digitale Projektentwicklungstagebücher und (internationale) Projektpräsentationen. Neben der Entwicklung konkreter Handlungsvorschläge und Materialien, erforschen die beteiligten Universitäten u.a. in den Dissertationsprojekten der Projektmitarbeiterinnen Jacqueline Köster (Siegen) und Julia Schäfer (Köln) Gelingensbedingungen für innovatives, langfristig angelegtes MINT-Lernen in Schule. Das Projekt richtet sich dabei bewusst an verschiedene Schulformen aus Deutschland und den USA.

Am 8. Mai findet das Forum of Innovation statt. An diesem Termin präsentieren die Solver-Teams den Unternehmen ihre Lösungen.

Teilnehmende Universitäten und Einrichtungen:

  • Universität Siegen (Leitung: Prof. Dr. Ingo Witzke)
  • Universität zu Köln (Leitung: Dr. Gero Stoffels)
  • Clarkson University (Leitung: Prof. Kathleen Kavanagh)
  • North Country Workforce Development (Leitung: Jordon Le Blanc)

Teilnehmende Schulen im Pilotzyklus:

  • Hanseschule in Attendorn (Sekundarschule)
  • Zeppelinschule in Plettenberg (Hauptschule)
  • Erich Kästner Realschule Gladbeck
  • Erzbischöfliche St. Joseph-Gymnasium Rheinbach
  • Gymnasium Höchstadt a. d. Aisch
  • Beekmantown High School – CV-TEC
  • German International School Washington
  • Keene Central School
  • Malone Middle School

Teilnehmende Unternehmen sind in diesem Zyklus:

  • Alsco
  • Michelin
  • Nedschroef
  • Norsk Titanium
  • Viega Systemische Partner
  • SCHULEWIRTSCHAFT NRW
  • AmerikaHaus NRW e.V.
  • Generalkonsulat der Vereinigten Staaten in NRW

Kontakt

Prof. Dr. Ingo Witzke
Tel.: 0271 740-3579
E-Mail: witzke@mathematik.uni-siegen.de

Aktualisiert um 13:25 am 22. Februar 2024 von Thomas Reppel

Ausschreibung des Lehrpreises 2024 der NT-Fakultät

Frist zur Einreichung: 31.03.2024 durch die Fachschaftsräte

Was ist der Lehrpreis?

Mit dem Lehrpreis 2024 sollen Engagement und Leistungen in der Lehre gewürdigt werden. Er ist mit 500 € dotiert. Das Preisgeld ist zweckgebunden zur Verwendung in einem Lehrprojekt. Die Verleihung des Preises erfolgt anlässlich der Akademischen Jahresfeier der NT-Fakultät am 17.05.2024 im Apollo-Theater in Siegen.

Wer kann nominiert werden?

Der Preis zeichnet insbesondere Personen aus, die

• qualitativ hochwertige und aktuelle Lehrinhalte vermitteln, Lehrveranstaltungen gut planen und adressatenbezogen durchführen,

• für neue Lehrmethoden, Förderung des Selbststudiums und Einbeziehung der Berufspraxis offen sind,

• die Studierenden in besonderem Maße motivieren,

• Lehrmaterialien klar strukturieren und methodisch vielfältig präsentieren,

• sich bei der Studierendenbetreuung engagieren sowie studentische Forschungsprojekte anregen.

Wie funktioniert es?

Wer soll den Lehrpreis 2024 erhalten? Wir freuen uns auf Nominierungen aus den Fachschaften! Bitte senden Sie uns Ihren Vorschlag mit einer kurzen Begründung bis zum 31.3.2024 per E-Mail an

dekanat@nt.uni-siegen.de

Aktualisiert um 8:45 am 21. Februar 2024 von Thomas Reppel

Erster Schritt auf dem Weg zur Exzellenz

Uni Siegen punktet in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder: Die Skizze für ein Exzellenzcluster im Bereich der Elementarteilchenphysik hat im wichtigsten deutschen Forschungswettbewerb die erste Auswahlrunde erfolgreich passiert.

Großer Erfolg für die Uni Siegen: Der Antrag für ein Exzellenzcluster im Bereich der Teilchenphysik hat eine wichtige Hürde genommen. Ein Expertengremium aus Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) und Wissenschaftsrat (WR) hat in dem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren für neue Exzellenzcluster eine Vorauswahl aus 143 eingereichten Antragsskizzen getroffen. Die Skizze zum gemeinsamen Physik-Exzellenzcluster „Color meets Flavor“ der Universitäten Bonn, Dortmund und Siegen sowie des Forschungszentrums Jülich schaffte es dabei als eine von insgesamt 41 ausgewählten Skizzen in die nächste Runde. Das Forschungsteam ist nun aufgefordert, einen so genannten Vollantrag zu stellen. Eine Jury aus internationalen Wissenschaftler:innen wird diesen nochmals intensiv prüfen, bevor sich im Mai 2025 entscheidet, ob das Forschungsvorhaben tatsächlich im Rahmen der Exzellenzstrategie mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert wird.

Die Universität Siegen hatte sich in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie darüber hinaus noch mit einer zweiten Cluster-Skizze im Bereich der Kultur- und Medienwissenschaften beteiligt. Wie die DFG jetzt mitteilte, wurde diese Skizze jedoch nicht zur Antragstellung aufgefordert. Die Universität Siegen wird nun zusammen mit den Sprechern alles unternehmen, um die hervorragenden Ideen der Skizze auf anderen Wegen weiterzuverfolgen.

„Ich danke den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beider Teams für ihr großes Engagement bei der Vorbereitung und Verteidigung der Skizzen. Allein die Tatsache, dass sich die Universität Siegen in der aktuellen Runde mit zwei Initiativen beteiligen konnte, ist bereits Ausweis einer sehr erfolgreichen Profilierung in der Forschung“, sagt Uni-Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese. „Den beteiligten Kolleginnen und Kollegen des Physik-Vorhabens gratuliere ich sehr herzlich und wünsche ihnen für den weiteren Wettbewerbsverlauf das Allerbeste. Wenn es zur Bewilligung des Clusters käme, wäre das für unsere Universität ein sensationeller Erfolg.“

„Die wissenschaftlichen Anforderungen im Wettbewerb um die Exzellenzcluster sind extrem hoch. Dass unser gemeinsames Vorhaben im Bereich der Teilchenphysik es in die engere Auswahl geschafft hat, ist aus Siegener Sicht wirklich großartig und zeigt einmal mehr, dass wir im Konzert der großen und forschungsstarken Universitäten mitspielen können. Sollte der Exzellenzcluster den Zuschlag bekommen, gehören wir in der Elementarteilchenphysik damit tatsächlich zur absoluten Weltspitze“, sagt der Prorektor für Forschung der Uni Siegen, Prof. Dr. Thomas Mannel, der als Physik-Professor auch direkt an der Cluster-Initiative beteiligt ist.

Inhaltlich soll sich der geplante Cluster mit der grundlegenden Frage befassen, ob das aktuell sehr erfolgreiche Standardmodell der Teilchenphysik tatsächlich die fundamentale Theorie ist – oder ob es Phänomene gibt, die von ihr nicht beschrieben werden. „Dazu möchten wir im Cluster experimentelle und theoretische Untersuchungen miteinander verbinden. Unsere vorhandenen Expertisen an den Standorten Bonn, Dortmund und Siegen ergänzen sich dabei in einzigartiger Weise. Sollte unser Vorhaben tatsächlich bewilligt werden, könnten wir gemeinsam eine sehr breit angelegte Suche nach neuen Phänomenen in der Teilchenphysik starten und die Zukunft des gesamten Feldes nachhaltig gestalten“, sagt der Sprecher des Siegener Teams und Co-Sprecher der Gesamtinitiative, Prof. Dr. Alexander Lenz.

Zum Vorhaben „Color meets Flavor“ – Suche nach neuen Phänomenen in der starken und schwachen Wechselwirkung:
Die Existenz von Dunkler Materie und die Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie im Universum geben Hinweise darauf, dass unser Verständnis der Natur noch unvollständig ist. Auch wenn fast alle Messungen der Teilchenphysik bereits präzise vom Standardmodell beschrieben werden können, bleibt die Entschlüsselung der Struktur von Materie im sub-atomaren Bereich eine der drängendsten Forschungsfragen der fundamentalen Physik. Dabei geht es um die Frage: Wo verstecken sich neue fundamentale physikalische Phänomene? Einige der interessantesten Messungen der letzten Jahre beinhalten ein Zusammenspiel der starken (“Color”) und der schwachen (“Flavor”) Wechselwirkung. Dieses Zusammenspiel wollen die Forschenden der Universität Bonn, der TU Dortmund, der Universität Siegen und des Forschungszentrums Jülich im vorgeschlagenen Exzellenzcluster näher beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der Physik der Quarks und der Frage, wie diese fundamentalen Materiebausteine komplexe Bindungszustände bilden. Darüber hinaus sollen die Eigenschaften des Higgs-Bosons untersucht und die Suche nach dem Axion fortgesetzt werden. Da sich die Massen der sechs bekannten Quarks über mehrere Größenordnungen erstrecken, reicht die zu ihrer Untersuchung nötige experimentelle Infrastruktur von Experimenten bei kleineren Energien am ELSA-Teilchenbeschleuniger in Bonn bis hin zu Experimenten bei höchsten Energien am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf, bei denen auch das Higgs-Boson untersucht werden kann.

Hintergrund:
Mit der Exzellenzstrategie soll der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert werden. Die Förderlinie „Exzellenzcluster“ dient der projektförmigen Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder in Universitäten bzw. Universitätsverbünden. Anträge werden in einem wettbewerblichen und wissenschaftsgeleiteten Verfahren begutachtet und entschieden. Neue Initiativen durchlaufen eine Skizzen- und eine Antragsphase. In der zweiten Förderperiode (1. Januar 2026 – 31. Dezember 2032) können bis zu 70 Exzellenzcluster gefördert werden – es stehen dafür jährlich rund 539 Mio. Euro zur Verfügung.

Große Freude bei den Siegener Physiker:innen: Prof. Dr. Markus Cristinziani, Dr. Carmen Diez Pardos, Prof. Dr. Thorsten Feldmann, Prof. Dr. Ivor Fleck, Prof. Dr. Alexander Lenz, Prof. Dr. Wolfgang Kilian und Prof. Dr. Thomas Mannel sind zusammen mit weiteren Kolleg:innen seitens der Uni Siegen an der Cluster-Initiative beteiligt.

Aktualisiert um 0:33 am 5. Februar 2024 von Thomas Reppel

Spitzenforscher wechseln zur Uni Siegen

Uni Siegen punktet beim „NRW-Rückkehrprogramm“ für junge Spitzenforscher:innen: Zwei von sechs ausgewählten Forscher:innen kommen nach Siegen und werden in der Fakultät IV am Department Physik jeweils eine Nachwuchsgruppe aufbauen. Das Land fördert die Vorhaben mit insgesamt 2,5 Mio. Euro.

Junge, hochqualifizierte Forscher:innen aus dem Ausland zur Rückkehr nach Nordrhein-Westfalen bewegen – das ist das Ziel des „Rückkehrprogramms“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW. Das Programm richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen, die ihren Lebensmittelpunkt zuvor in Deutschland hatten und sich dann für eine Karrierestation im Ausland entschieden haben. Es ermöglicht ihnen, an einer Universität in NRW eine Nachwuchsgruppe aufzubauen. Dafür erhalten die Rückkehrer:innen eine Förderung von jeweils bis zu 1,25 Mio. Euro. Die Ausschreibung im Jahr 2022 richtete sich an Forschende aus dem Themenfeld „Quantentechnologien“. Zwei von insgesamt sechs ausgewählten Nachwuchsforscher:innen entschieden sich, an die Universität Siegen zu wechseln. Ab 2024 werden Dr. Ramona Wolf und Dr. Giovanni Cerchiari das Siegener Physik-Department verstärken.

„Für die Siegener Physik ist das ein toller Erfolg, der zeigt, dass wir NRW-weit und auch international großes Ansehen genießen. Es freut mich sehr, dass wir nun zwei exzellente neue Kolleg:innen begrüßen können, die mit ihren Nachwuchsgruppen den Bereich der Quantenphysik noch weiter ausbauen werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Mannel, Prorektor für Forschung der Universität Siegen und selbst Physikprofessor in der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät.

Rückkehrerin Dr. Ramona Wolf hat aktuell eine Postdoc-Stelle an der ETH Zürich in der Schweiz inne. Zuvor hatte sie an der Spitzenforscher_web2Leibniz-Universität Hannover studiert und promoviert. Ihre Nachwuchsgruppe an der Universität Siegen wird sich mit dem Thema „Quantenkryptographie“ beschäftigen – dabei geht es um Verschlüsselungsverfahren, die auf Quantenphysik basieren und eine abhörsichere Kommunikation ermöglichen sollen. Wolfs Schwerpunkt liegt darauf, mathematische Beweismethoden für die Sicherheit solcher Verfahren zu erarbeiten. „Ich habe mich für die Universität Siegen entschieden, weil es am Siegener Department Physik herausragende Arbeitsgruppen gibt, die eng mit meinem Forschungsgebiet verbunden sind. Ich sehe hier großes Potenzial für künftige Zusammenarbeit“, sagt sie.

Spitzenforscher_web1Auch der zweite Rückkehrer, Dr. Giovanni Cerchiari, hat bewusst Siegen als Standort für seine künftige Forschungsarbeit ausgewählt: „Die Uni Siegen vereint Weltklasse-Experten aus den verschiedensten Feldern der Physik. Das sind perfekte Rahmenbedingungen für meine multidisziplinäre Forschung, die an der Schnittstelle zwischen Quantentechnologie, Quantenoptik und Teilchenphysik liegt“, erklärt Cerchiari. In seiner Nachwuchsgruppe möchte er an einzelnen Atomen forschen: Speziell wird er sich mit so genannter „Antimaterie“ sowie mit der Unsichtbarkeit von Atomen beschäftigen. Ziel der Forschung ist die Entwicklung transportabler Ionenfallen, mit denen sich einzelne Atome und Partikel isolieren lassen, indem man sie in einem Vakuum zum Schweben bringt. Auf diese Weise lassen sie sich bis auf die Quantenebene beobachten, verändern, messen – und letztlich für Anwendungen der Quanten-technologie nutzbar machen. Cerchiari stammt aus Italien und hat in Mailand Physik studiert. Anschließend promovierte und arbeitete er am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Seit 2018 hat er eine Postdoc-Stelle an der Universität Innsbruck in Österreich inne.

Dr. Ramona Wolf und Dr. Giovanni Cerchiari bringen für den Aufbau ihrer Nachwuchsgruppen jeweils 1,25 Mio. Euro mit an die Uni Siegen. Im Rahmen des Programms erhalten beide eine Juniorprofessur. Ziel sei es jedoch, Wolf und Cerchiari auch über den fünfjährigen Förderzeitraum hinaus an der Universität Siegen zu halten und die Siegener Physik so langfristig zu stärken, erklärt Prof. Mannel: „Entsprechende Zukunftsperspektiven haben wir bereits diskutiert.“

Hintergrund:
Um sich für das NRW-Rückkehrprogramm zu bewerben, müssen Nachwuchswissenschaftler:innen mindestens zwei und höchstens sechs Jahre exzellente wissenschaftliche Arbeit nach ihrer Promotion nachweisen. Das Programm richtet sich an Personen, die zum Zeitpunkt der Förderzusage seit mindestens einem Jahr im Ausland arbeiten und die zuvor ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland hatten. Pro Jahr werden maximal sechs Forschende gefördert. Dabei richtet sich die Ausschreibung jedes Jahr an Wissenschaftler:innen eines bestimmten Themenfeldes. Seit 2007 hat das Land NRW mit dem Programm insgesamt rund 60 Nachwuchswissenschaftler:innen an heimische Universitäten geholt.

Weitere Informationen zum NRW-Rückkehrprogramm finden Sie hier

Aktualisiert um 8:12 am 1. Februar 2024 von Thomas Reppel