Fakultät IV »
 

Neuer MINToringSi-Jahrgang wurde offiziell ins Programm aufgenommen

Ansprachen der Programmträger, die Vorstellung des MINToren-Teams, ein lockerer, informativer Festvortrag sowie die musikalische Untermalung durch Hartmut Sperl am Flügel prägten die offizielle Aufnahmeveranstaltung des neuen MINToringSi-Jahrgangs. Zu diesem feierlichen Anlass waren Mitte Januar 19 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe heimischer Gymnasien und Gesamtschulen (Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal, Städtisches Gymnasium Bad Laasphe, Städtisches Gymnasium Kreuztal, Gymnasium Stift Keppel, Gymnasium Netphen, Gymnasium Wilnsdorf) ins Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen gekommen. Im Beisein ihrer Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertretern der Universität Siegen, der Bezirksregierung Arnsberg und des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM) bekamen sie ihre Aufnahmezertifikate für dieses regionale Bildungsprogramm.

MINToringSi ist ein gemeinsames Programm des VdSM als Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V., der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und der Bezirksregierung Arnsberg. Seit 2008 fördert es in jeweils drei Jahre langen Mentoren-Beziehungen den Übergang vom Abitur bis in die ersten Semester an der Universität. Dadurch sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von MINToringSi bei ihrer Studienorientierung in einem MINT-Fach, wie zum Beispiel Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, unterstützt werden.

Wie wichtig das Erfolgsmodell MINToringSi ist und welche Vorteile das Programm bietet, wurde gleich zu Beginn der feierlichen Aufnahmeveranstaltung in den Grußworten der drei Programmpartner deutlich. So hob Julia Förster, die MINToringSi-Programmbetreuerin vom Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. hervor, dass es wichtig ist, junge Menschen zu motivieren, ein MINT-Studium aufzunehmen, da sie als zukünftige, qualifizierte Fachkräfte für die Unternehmen hierzulande gebraucht werden. „Über Projekte und Exkursionen des Programms erhalten die MINTees einen Einblick in die ausgezeichneten Beschäftigungsmöglichkeiten hier in der Region. Denn, wenn es um den Berufseinstieg geht, schweift der Blick nur allzu schnell in Richtung Großkonzerne und Ballungsgebiete“, sagte Julia Förster. Daher sei der frühzeitige Kontakt von MINToringSi-Teilnehmenden zu leistungsstarken Unternehmen in der Region sehr wichtig.

Vordergründig soll das Coaching-Programm MINToringSi jedoch zu einem MINT-Studium hinführen und den MINTees einen Wissensvorsprung bei der Organisation des eigenen Studiums ermöglichen. So können sie bereits vor dem offiziellen Studienbeginn Eindrücke sammeln, wie ein MINT-Studium abläuft.

Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät (IV) der Universität Siegen, lobte in seinem Grußwort das MINToringSi-Programm und die Tatsache, dass ehemalige Studenten als „Wiederholungstäter“ im MINToren-Team dabei sind, die inzwischen promovieren, aber dennoch ihr Wissen gerne an die MINTees weitergeben. Weiterhin betonte der Dekan in seinem Grußwort, wie wichtig es ist, verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zu vernetzen.

LRSD Ralf Heidenreich, der ein Grußwort seitens der Bezirksregierung Arnsberg an die Teilnehmer richtete, hob hervor, dass es für eine prosperierende Wirtschaft und Gesellschaft wichtig ist, die Talente junger Menschen zu entwickeln. „Es geht darum, Stärken zu stärken, Schlüsselkompetenzen zu trainieren und Zukunftsperspektiven zu vermitteln“, sagte er. An den Übergängen der Bildungskette würden Weichen für das gesamte Leben gestellt.

Dr. Alexander Hoffmann, Mitgründer und Geschäftsführer der statmath GmbH, gab den Gästen einen Einblick, was man mit einem Mathematikstudium machen kann.

Wie eine solche Weichenstellung aussehen kann, wurde im lockeren und informativen Festvortrag von Dr. Alexander Hoffmann deutlich. Der Mitgründer und Geschäftsführer der statmath GmbH gab den Gästen einen Einblick, was man mit einem Mathematikstudium machen kann. Dabei motivierte er die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms, ihren Begabungen und Neigungen zu folgen. Weiterhin bezog der promovierte Mathematiker die Gäste immer wieder in seinen Vortrag mit ein. So sprach er u.a. von Algorithmen in der Industrie, anhand denen vorhergesagt werden kann, was demnächst bestellt werden muss. Dabei sollte das Publikum überlegen, wie viele Möglichkeiten es gibt, zehn Kabel zu sortieren. Dass für die Lösung der Frage Algorithmen eine wichtige Rolle spielen, war allen im Saal anhand des Vortrags schnell klar.

Nach dem Festvortrag folgten weitere Highlights: Die Übergabe der Aufnahmezertifikate und die Vorstellung des MINToren-Teams. So stellten sich die drei MINToren Désirée Schütz (Chemie), Johannes Daub (Wirtschaftsingenieurwesen) und Dr. Thomas Reppel (Mathematik), der in diesem Jahr eine Doppelrolle als MINTor und MINToringSi-Koordinator seitens der Universität einnimmt, persönlich vor. Sie gaben Einblicke ins Programm und zu den weiteren Planungen.

Abgerundet wurde die festliche Aufnahmeveranstaltung mit verschiedenen Musikstücken von Hartmut Sperl, die er am Flügel zum Besten gab.

Aktualisiert um 19:12 am 30. Januar 2023 von Thomas Reppel

Hochwasserfrühwarnsystem mit Klimaschutzpreis ausgezeichnet

Die Siegener Naturwissenschaftler Prof. Dr. Martin Gröger und Dr. Volker Heck entwickeln im Rahmen des Projektes „LiSA – Lokalklima in Schönau/Altenwenden“ eine Wetterstation, die frühzeitig vor Hochwasser warnen soll.

Die Bilder überschwemmter Straßen und Häuser sind vielen noch präsent, auch in der Region Südwestfalen. Im Sommer 2021 haben Überflutungen in Schönau für hohe Schäden gesorgt. Um die klimatischen Bedingungen vor Ort besser einschätzen und zukünftig schneller reagieren zu können, wurde von der Dorfgemeinschaft in Schönau und Altenwenden unter Beteiligung von Prof. Dr. Martin Gröger und Dr. Volker Heck von der Universität Siegen das praxisnahe Projekt „LiSA – Lokalklima in Schönau/Altenwenden“ ins Leben gerufen, das kürzlich mit dem Klimaschutzpreis von Westenergie und der Gemeinde Wenden ausgezeichnet wurde. „Im Rahmen des Projekts werden eine Wetterstation im Freilandlabor FLEX der Uni Siegen sowie mehrere Pegelstandssensoren im örtlichen Bach installiert, um das Wettergeschehen zu verfolgen und insbesondere Regenereignisse mit Hochwassersituationen zu korrelieren. Daraus sollen sich Hinweise auf Auswirkungen des Klimawandels in der Region und auch konkrete Warnmöglichkeiten bei Hochwasser ergeben“, erklärt Gröger.

Mit ins Rathaus hatten die Siegener Wissenschaftler zur Veranschaulichung eine Pegelsonde gebracht, mit deren Hilfe der Wasserstand des Baches Albe überwacht werden soll. Diese Pegelsonden sind Teil der aktuell entstehenden Wetterstation, die im Jahresverlauf zuverlässige Werte zu Niederschlägen, Wind und Temperatur misst und im Internet frei abrufbar ist. So kann in Zukunft rechtzeitig vor Hochwasser gewarnt werden. Darüber hinaus ist „LiSA“ an der Universität Siegen in die Lehre des Sachunterrichts eingebunden. Schülerinnen und Schüler profitieren so von neuen Methoden des transformativen Lernens und der Stärkung der Reflexionsfähigkeit.

Katrin Schröder, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Wenden, betonte bei der Preisverleihung das Engagement von Ehrenamtlichen: „Der Klimaschutzpreis ist ein Preis, den es nicht geben müsste, wenn alle Menschen an einem Strang ziehen würde. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen ihre Freizeit opfern, um etwas für die Umwelt und für andere Menschen zu tun.“

Das Projekt wird durch das EU-Strukturförderprogramm LEADER gefördert und soll als Pilotprojekt für ein Datenmonitoring in vielen Orten der LEADER-Region dienen.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Martin Gröger
Tel.: 0271 740-4740
E-Mail: groeger@chemie.uni-siegen.de

Foto: Wetterstation beim Aufbau und Test in der Mechanischen Werkstatt des Departments Chemie 

Aktualisiert um 15:33 am 27. Januar 2023 von Thomas Reppel